Ich möchte hier einmal zum Thema Atlastherapie ein paar Worte erklären.
Grundsätzlich ist Atlastherapie ein Teil der gesamten Chirotherapie.
Es gibt 7 Halswirvelsäulensegmente mit je 2 Gelenken nach oben und 2 nach unten zu ihren jeweiligen Nachbarwirbeln.
Die oberen zwei Bewegungssegmente betreffen den ersten Halswirbelkörper ( HWK ), den HWK 1 oder Atlas genannt.
Die Gelenke der obersten Etage zwischen Kopf und ersten Halswirbel nennt man auch Kopfgelenke.
Es kommt bei Blockierungen dieser oberen Etagen häufig zu sehr speziellen und typischen Symptomen. Sehr häufig Kopfschmerz, Schwindel und Sehstörungen ( unscharfes Sehen, verschleiertes Sehen oder sogar, seltener aber möglich, Doppelbilder ).
Erkennbar sind Blockierungen der oberen HWS also erster bis dritter HWK bei Kindern durch wiederum sehr speziell Symptome siehe auch unter KISS Syndrom.
Zunächst Symptome bei Patienten die es formulieren bzw. beschreiben können, also ausgenommen Säuglinge und junge Kleinkinder.
Relativ häufig kommt es zu Unwohlsein, die Patienten haben Konzentrationsschwierigkeiten und oder fühlen sich wie ein “ ausgespukter Kaugummi“.
Schmerzen und Taubheitsgefühle am Kopf oder sogar am ges. Körper Misempfindungen ( dysästhesie ), Druck auf den Augen und oder Ohren teils ein spezielle Art von Tinitus ( wechselnde Intensität und auch Seite ) kommen häufig vor.
Typisch ist das Beschwerden häufig wechseln und nicht immer gleich sind, sowohl in der Intensität alls auch in der Lokalisation, Patienten sagen oft der Schmerz „wandert“.
Diese Atlasblockierungen sind meist kombiniert mit weiteren Blockierungen der anderen HWS Etagen und auch der BWS sowie LWS.
Es gibt insgesamt 25 Wirbelsäulenetagen plus zwei Kreuzdarmbeingelenke die blockieren können.
So ist eine reine Untersuchung und Behandlung nur der Atlas – Segmente unsinnig und fachlich absolut inkorrekt.
Auch die Behauptung alle Symptome die ein Patient hat, einschließlich eines Beckenschiefstandes, wären alle in einer Atlasblockierung zu suchen ist fachlich nicht korrekt und Minimalismus.
So ist auch erklärbar, daß die sogenanntem Altastherapeuten, die seit einigen Jahren wie Pilze aus der Erde sprießen und eben keine komplette chirotherapeutische Ausbildung haben, eine solche Sichtweise verbreiten.
Sie behaupten, fast alle Menschen sind mit einer Atlasblockierung geboren worden und der Atlas wäre verschoben und müsste gerichtet oder „justiert“ werden.
Dies ist fachlicher Blödsinn da eine Blockierung keine Wirbelverschiebung ist welche man ja auch im Röntgen, CT oder MRT nachweisen könnte, sondern eine tastbare Minderbeweglichkeit des Segmentes die man wiederum mit verschiedenen Grifftechniken im Impulsverfahren löst.
Atlastherapeuten sind meist Heilpraktiker die keine radiologische Ausbildung haben und somit die Bilder auch nicht interpretieren können und dürfen.
Von ihnen wird aber gegenüber dem Patienten von erheblichen Verschiebungen geredet, die wenn man sie einmal korrigiert, nie wieder kommen.
Ebenfalls fachlicher Blödsinn.
Ich habe und hatte reihenweise Patienten in jedem Alter, die dort teils mehrfach behandelt wurden und weiterhin immer mal Atlasblockierungen bekommen.
Vernünftige Behandlung setzt eine vernünftige Untersuchung voraus.
In diesem Sinne,
MfG Ramin Tat
Laubach Röthges, Arzt und Chirotherapeut ( auch Atlas ) seit 1991